Letztlich wird es in Europa keinen Haltbarkeitsindex für Smartphones geben. Obwohl diese Maßnahme seit vielen Jahren auf der Agenda Brüssels steht, wurde sie gerade von der Europäischen Union zugunsten eines europäischen Energie-/Nachhaltigkeitslabel-Projekts aufgegeben.
Diese ganze Geschichte begann im Jahr 2020, als im französischen Parlament über das AGEC-Gesetz abgestimmt wurde. Letzteres sah die Einrichtung eines Bewertungssystems für die Haltbarkeit elektronischer Geräte vor, um Verbrauchern bei ihrer Wahl zu helfen. Doch dieses Projekt hat gerade seinen größten Rückschlag erlitten.
Tatsächlich hat die Europäische Union letzte Woche heftige Kritik an dieser Methode geäußert. Sie kritisiert insbesondere die französischen Behörden dafür, dass sie bestimmte Energiefaktoren bei der Entwicklung von Smartphones sowie den ökologischen Fußabdruck der Materialien, aus denen diese bestehen, nicht berücksichtigen.
Angesichts dieser Bemerkungen beschlossen die französischen Behörden, nachzulassen. In einem an Brüssel gerichteten Brief kündigten sie an, dass sie die Verfahren zur Veröffentlichung des Textes beenden würden, um dies zu erreichen „den Bedenken der Kommission hinsichtlich des reibungslosen Funktionierens des Binnenmarkts Rechnung tragen“.
Ein europäischer Index zu lax?
Aber die Einführung eines europäischen Index ist bei weitem nicht jedermanns Sache in Frankreich. Während einer Rede zu diesem Thema bedauerte das Ministerium für ökologischen Wandel das Verschwinden des französischen Projekts. Er wurde beurteilt als „komplementär” und hatte eine „breiteres Spektrum an Kriterien.“
Auf der Seite von das HOPder Verein, der gegen geplante Obsoleszenz kämpft, ist ein Rezept für Grimasse. Die Einführung dieses neuen Kennzeichnungssystems auf europäischer Ebene ist eine wirklich schlechte Nachricht. Nach Angaben der Vereinsmitglieder ist dieses europäische Projekt mehr Greenwashing als wirklicher politischer Wille. Der einzig positive Punkt dieser Maßnahme ist ihre Einführung auf europäischer Ebene, die es ihr ermöglichen dürfte, in den Verhandlungen mit Herstellern und Wiederverkäufern mehr Gewicht zu haben.
Wenn die französische Initiative war bereit für den Start und muss daher warten und den neuen europäischen Anforderungen nachkommen. In einem letzten Appell versucht Frankreich, die Möbel zu retten, indem es ein „Co-Design“ dieses neuen Labels vorschlägt. Aber auch hier lehnt Brüssel die Pariser Vorschläge eiskalt ab und erinnert daran, dass Frankreich bei der Abstimmung die europäischen Gesetze einhalten muss.