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Google plant, Cookies abzuschaffen und durch „Themen“ zu ersetzen

Hinweis: Der folgende Artikel hilft Ihnen weiter: Google plant, Cookies abzuschaffen und durch „Themen“ zu ersetzen

Google hat einen neuen Plan, um Cookies von Drittanbietern abzuschaffen. Google Topics ist ein Browser-Tracking-System, das anhand seiner Online-Aktivitäten in den letzten drei Wochen ermittelt, an welchen Themen sich ein Nutzer interessiert.

Dies ist ein weiterer Schritt in Googles Bestreben, den Datenschutz zu verbessern, indem die Verwendung von Cookies eingestellt wird, die die Aktivitäten eines Internetnutzers bis ins kleinste Detail verfolgen.

Wir prüfen, wie das neue Verfahren funktionieren könnte.

Was ist Google Topics?

Topics ist ein neuer Vorschlag für „interessenbasierte Werbung“ aus der Privacy Sandbox-Initiative von Google, die versucht, Cookies von Drittanbietern durch eine privatere Alternative zu ersetzen. Themen verfolgen die Interessen der Nutzer, entscheiden, welche Themen zu ihnen passen und schalten dann auf diese Themen ausgerichtete Anzeigen. Es ersetzt einen ähnlichen Vorschlag für FLoC (Federated Learning of Cohorts), der ebenfalls interessenbasiert gewesen wäre.

Der große Unterschied zu Cookies besteht darin, dass die erfassten Daten weitaus eingeschränkter sind. Cookies können jede einzelne URL umfassen, die Sie besucht haben. Im Gegensatz dazu beschränkt sich der neue Vorschlag zunächst auf insgesamt rund 300 Themen, wobei pro Woche nur fünf Themen einem Nutzer zugewiesen werden und für die Festlegung der Themen nur die letzten drei Wochen der Internetaktivität herangezogen werden.

Darüber hinaus wird Google bewusst sensiblere Themenkategorien wie Rasse oder Geschlecht meiden. Einige Beispielthemen sind „Fitness“ und „Reisen und Transport“.

Google hat noch nicht alles herausgefunden: Es ermittelt immer noch, was zu tun ist, wenn ein Nutzer nicht aktiv genug ist, um fünf zu ihm passende Themen zu ermitteln. Google hat gab eine Erklärung heraus um mehr darüber zu erfahren, wie Themen funktionieren könnten.

Google hasst Cookies

Bereits im Januar 2020 kündigte Google erstmals Pläne an, die Verwendung aller Cookies von Drittanbietern schrittweise einzustellen Chrome Webbrowser in den nächsten zwei Jahren. Das Unternehmen bekräftigte zunächst seinen Plan im Jahr 2021, trotz des Widerstands von Vermarktern, verschob jedoch später im Jahr die endgültige Frist für die Umstellung auf FLoC auf Ende 2023 und machte die Regulierungsbehörden für die Verzögerung verantwortlich.

Die heutige Ankündigung zeigt, dass selbst eine Verzögerung nicht ausreichte, um die Probleme rund um FLoC zu beheben.

Allerdings ist Google mit der Anti-Cookie-Bewegung nicht allein: Apple hat in den letzten Jahren strengere Datenschutzeinstellungen eingeführt, beginnend mit der Möglichkeit von iOS 14 und MacOS 11, Benutzern das Blockieren von „Cross-Site-Trackern“ zu ermöglichen.

Mit der neuen Ausrichtung von Google auf themenbasiertes Tracking hat der Suchriese nun eine weitere Alternative parat.

Was es für digitale Vermarkter bedeutet

Unter der Annahme, dass Google Topics Cookies vollständig ersetzt, verfügen Vermarkter über weniger Daten und können ihre Anzeigen nicht ganz so effektiv ausrichten.

Welche Auswirkungen dies hat, hängt davon ab, wie wichtig zielgerichtete Anzeigen für die jeweilige Branche sind. Der Wandel könnte für etabliertere Marken oder für diejenigen, die auf Alternativen zu Anzeigen wie einer gesunden Social-Media-Kampagne oder Content-Marketing setzen, besser sein.

In jedem Fall sollten Vermarkter jetzt damit beginnen, ihre Werbeabhängigkeit zu untersuchen. Nicht zuletzt ist Google Topics ein Zeichen dafür, dass die Suchmaschine so lange daran arbeiten wird, Cookies zu entfernen, bis die Aufgabe erledigt ist, auch wenn dieses Ziel noch ein oder zwei Jahre in der Zukunft liegt.